Bisher ließen sich Plattenspieler nur über Umwege mit dem Sonos-System verbinden.
Die neuen Modelle Stream Carbon und Stream Onyx von Victrola schließen diese Lücke: Sie lassen sich einfach, schnell und kabellos mit einem oder mehreren Sonos-Lautsprechern verbinden.
Ich habe mir die beiden Geräte genauer angesehen und verrate, ob sich die Anschaffung lohnt.
Solider Plattenspieler für Sonos
Der Victrola Stream ist ein solider Schallplattenspieler mit guten Komponenten und simpler Bedienung.
Wie bei den meisten Geräten wird der Plattenteller über einen Riemen angetrieben. Dafür stehen die üblichen zwei Geschwindigkeiten 33 ⅓ und 45 Umdrehungen pro Minute zur Verfügung.
Das Gerät ist ein sogenannter halbautomatischer Plattenspieler: Sobald man den Tonarm von der Halterung nimmt und auf die Schallplatte legt, beginnt sich der Plattenteller zu drehen.
Sobald der Tonabnehmer das Ende der Platte erreicht, stoppt der Plattenteller automatisch. Das verhindert die bekannten Knack-Geräusche in Dauerschleife.
Der Plattenspieler hat keine klassische, transparente Schutzhaube sondern einen Staubschutz, der einfach oben draufgelegt wird. Das ist optisch etwas gewöhnungsbedürftig.
Unterschied: Stream Carbon vs Stream Onyx
Der Victrola Stream ist derzeit in zwei Versionen erhältlich: Stream Carbon und Stream Onyx. Technisch sind beide Geräte grundsätzlich identisch.
Unterschiede gibts lediglich bei den verbauten Materialien und dementsprechend auch beim Preis.
Das Gehäuse ist bei beiden Varianten aus beschichtetem MDF gefertigt – also aus Holzfaserplatten.
Beim teureren Stream Carbon besteht der Tonabnehmer aus Karbon. Dadurch ist er leichter und überträgt weniger unerwünschte Schwingungen.
Zudem hat der Stream Carbon weitere Bauteile aus Metall: Die Frontplatte, der Lautstärkeregler, die Basis des Tonarms sowie weitere Kleinteile.
Beim günstigeren Onyx-Modell sind diese Bauteile aus schwarzem Kunststoff.
Ein weitere Unterschied sind die unterschiedlichen Tonabnehmer: Der Stream Carbon wird mit einem Ortofon 2M Red geliefert, der einzeln rund 100 Euro kostet und eine etwas bessere Tonqualität liefert.
Der Onyx hat eine Tonabnehmer der Firma Audio-Technica (AT-VM95E) der einzeln bei ca. 50 Euro liegt.
Lautstärkeregler mit LED
Nahezu alle Funktionen des Sonos-Plattenspielers werden über den großen Lautstärkeregler eingestellt.
Die Umrandung leuchtet in verschiedenen Farben und zeigt darüber den jeweiligen Modus an:
Weiß: Plattenspieler läuft und/oder ist als Sonos-Quelle eingestellt.
Weiß blinkend: Plattenspieler startet
Orange blinkend: Verbindungsproblem mit Sonos System
Rot blinkend: Zurückgesetzt auf Werkseinstellungen
Grün blinkend: Verbindungsaufbau oder Softwareupdate
Durch die Länge des Drucks auf den Lautstärkeregler lassen sich verschiedene Funktionen aktivieren:
Drücken und halten (1 Sekunde): Sonos-Wiedergabe starten oder stoppen
Drücken und halten (1 Sekunde) wenn Plattenspieler ausgeschaltet: Gerät einschalten
Drücken und halten (5 Sekunden): Gerät ausschalten (nicht empfohlen)
Drücken und halten (10 Sekunden): Zurückensetzen auf Werkseinstellungen
Drehen: Lautstärke des Sonos-Lautsprechers oder Sonos-Gruppe
Alle LED-Hinweise können in der Victrola-App deaktiviert werden.
Einrichtung Victrola Stream mit Sonos
Für die Einrichtung des Plattenspielers ist die Victrola-App für Apple oder Android erforderlich. Darin kann ein Sonos-Lautsprecher oder eine Gruppe bzw. Raum als Standard-Gerät definiert werden.
Außerdem kann dort die Option Autoplay aktiviert werden: Sobald man eine Platte abspielt, beginnt die Wiedergabe auf dem Standard-Lautsprecher.
Bisher wird der Plattenspieler noch nicht als separate Quelle in der Sonos-App angezeigt. Vielleicht wird dies mit einem zukünftigen Update des Victrola Stream – oder der Sonos-App noch geändert.
Anschlüsse
Beide Modelle des Victrola Stream haben identische Anschlüsse an der Rückseite: Neben dem Stromanschluss gibt es noch zwei Cinch-Buchsen und einen LAN-Anschluss.
Der LAN-Anschluss kann alternativ zur WLAN-Verbindung genutzt werden und sorgt möglicherweise in Räumen mit schlechtem Signal für eine stabilere Verbindung.
In meinem Test hat die WLAN-Verbindung aber einwandfrei und ohne Aussetzer funktioniert.
Über die Cinch-Anschlüsse kann der Plattenspieler mit dem Line-In Eingang eines gewöhnlichen Verstärkers oder Receivers verbunden werden. Dabei kann in der Victrola-App zwischen zwei Modi gewählt werden:
RCA Mode – Use the Victrola Stream app to change the RCA Output Mode
Simultaneous: Der Cinch-Ausgang läuft parallel zur Wiedergabe bei Sonos. Eine eventuelle Verzögerung von einigen Millisekunden kann in der App angepasst werden.
Switching: Der Cinch-Ausgang wird ausgeschaltet, sobald Musik über Sonos abgespielt wird. Über einen 1-Sekündigen Druck auf den Lautstärkeregler kann zwischen Cinch und Sonos umgeschaltet werden.
Fazit: Gutes Gerät für Sonos-Fans
Keine Frage, der Victrola Stream ist ein solider Plattenspieler mit hochwertiger Verarbeitung und guten Komponenten. Die zwei Varianten bieten nicht nur zwei Qualitätsstufen sondern auch zwei gute Design-Optionen.
Durch den Stempel „Works With Sonos“ gelingt mit dem Gerät endlich eine offizielle und kabellose Integration ins Sonos-System.
Auch wenn es schon länger Kooperationen zwischen Sonos und Herstellern von Plattenspieler wie Pro-Ject gibt, kann der Umweg über ein Kabel jetzt gespart werden.
Die Klangqualität hängt natürlich immer auch vom Tonträger – in diesem Fall von der Schallplatte ab, ist aber auf sehr hohem Niveau.
Abzüge gibts von uns bisher nur für den Umweg bei der Einrichtung über die sehr rudimentäre Victrola-App. Das Design der Staub-Abdeckung ist sicher Geschmacksache, trifft meinen aber leider nicht.
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Lars Grudzinski hat schon in den 90ern als Techniker für Sound- und Lichtanlagen gearbeitet, war DJ für elektronische Musik, hat eine große Sammlung an Vintage-Lautsprechern und arbeitet seit 20 Jahren für verschiedene Radiosender in Deutschland. Zuhause beschäftigt er sich gern mit hochwertigen Heimkino-Produkten wie Soundbars und Beamern und hat in den eigenen vier Wänden ein umfangreiches Sonos-System installiert.