Sonos oder Apple Homepod: Welche Lautsprecher sind besser?

Seit mehr als zehn Jahren bin ich auf der Suche nach dem perfekten Multiroom-System für mein Zuhause.

Die Anforderung: Ich möchte in mehreren Räumen Musik in unterschiedlichen Lautstärken hören. Meistens sogar dieselbe Musik.

Soviel vorab: Ich habe mein Lieblingssystem jetzt gefunden, aber bis dahin war es eine lange Reise.

Natürlich ist ein Test der Multiroom-Lösungen von Sonos vs Apple nicht ganz fair: Sonos ist darauf spezialisiert und mit den Produkten seit Jahren auf dem Markt. Apple hat mit dem HomePod Mini erst den zweiten Multiroom-Lautsprecher raus gebracht und legt hoffentlich bald weitere Produkte nach.

Dennoch stand ich vor der Entscheidung, auf welches Pferd ich zukünftig setzen soll und möchte dich an meinen Gedanken teilhaben lassen.

Dieser Artikel spiegelt meine persönliche Meinung und Erfahrung wieder und ist aus Sicht eines Apple-Users geschrieben. Für Android- oder Windows-Nutzer mag es wiederum andere Vor- und Nachteile geben.

Meine Erfahrungen mit Homepod und Sonos

Als ich im Jahr 2007 mein erstes, weißes MacBook von Apple gekauft habe, war ich schwer begeistert und wollte nie wieder etwas mit Windows zu tun haben. Dann kam das erste iPhone auf den Markt und wurde schnell zum wichtigsten Abspielgerät für Musik.

Auch damals gab es schon eine art Multiroom-Funktion bei Apple, zumindest konnte man eine Musikquelle in mehrere Räume übertragen. Nämlich über die sogenannte AirPort-Express Basisstation. Diese hat einen Klinkenanschluss, worüber man z.B. Lautsprecher anschließen kann.

Mit mehreren dieser Geräte ließ sich damals ein akzeptables Multiroom-System aufbauen. Mehr als akzeptabel war es allerdings nicht, denn es gab immer wieder Aussetzer bei der Musikwiedergabe.

Ich habe damals viele Wochen und Monate mit der Fehlersuche verbracht und ihn bis heute nicht gefunden. Mal sollte es laut Support am falschen Router liegen und mal an Störquellen wie Funktelefonen oder Mikrowellen.

Vermutlich war und ist das AirPlay-Protokoll, also die Übertragungstechnik von Apple einfach nicht ausgereift. Denn selbst heute, mehr als zehn Jahre später, läuft die AirPlay-Technologie bei mir immer noch nicht ganz rund.

Umstieg auf Sonos

Ich hatte schon länger mit Sonos geliebäugelt, aber der Umweg über die Sonos-App auf dem handy oder der Smartwatch hatte mir nie gefallen. Ich wollte alles aus einer Hand, eine native Integration in alle Apple-Geräte. Dennoch habe ich mich entschieden, es mal mit Sonos zu probieren. Schließlich sollten die Sonos-Lautsprecher ja auch über AirPlay laufen.

Angefangen habe ich mit einem gebrauchten Sonos One, kurz darauf kamen die Symfonisk-Lautsprecher von IKEA dazu, die Sonos-Technik enthielten, aber günstiger waren.

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Mein Plan, die Sonos-Lautsprecher über AirPlay anzusteuern, ging leider nicht auf. Solange man nur einen Lautsprecher auswählte, war alles super. Wollte man die Musik aber gleichzeitig auf zwei oder mehr Lautsprecher schicken, fingen wieder die Aussetzer an.

Also probierte ich mal die Sonos-App aus und hatte damit zum ersten Mal seit Jahren ein wirklich stabiles Multiroom-System. Endlich! Ein paar weitere Tipps gegen Aussetzer habe ich später zusammengefasst.

In den nächsten Monaten habe ich ordentlich investiert und die ganze Wohnung mit Sonos ausgestattet: Einen großen Sonos Five für die Küche, eine Beam-Soundbar für den Beamer, den Subwoofer, einen Sonos One fürs Badezimmer, zwei Symfonisk-Lampen fürs Schlafzimmer und die Sonos Move für die Terrasse.

Meine Sammlung an Sonos-Geräten war nicht gerade billig, aber mit ein paar Tricks trotzdem günstiger als normal.

Der Klang war toll und das System stabil. Allerdings erst, als ich einen der Sonos-Lautsprecher per LAN-Kabel direkt mit dem Router verbunden hatte. Damit wird ein sogenanntes Sonos-Net erstellt, was für eine höhere Stabilität sorgt.

Zurück zum Apple-Universum

Mein Multiroom-System von Sonos lief einwandfrei. Was mich aber nach wie vor störte, war der Umweg über die Sonos-App. Man konnte die Musik nicht direkt vom Homescreen des iPhones steuern oder direkt aus Apple Music starten, sondern musste immer erst die Sonos-App öffnen. Außerdem waren zwar Alexa und Google Assistant in Sonos integriert, jedoch nicht Apples Siri.

Im Jahr 2020 brachte Apple dann den HomePod Mini auf den Markt. Wird Apple jetzt ganz groß ins Lautsprecher und Multiroom-Business einsteigen? Endlich wurde mein Traum wahr, eine native Lösung für das Apple-Universum. Und im Gegensatz zu den Sonos-Lautsprechern funktioniert sogar Siri darauf.

Mit Erscheinen des HomePod Mini habe ich also alles von Sonos verkauft und mir ein komplettes Multiroom-System von Apple aufgebaut: Einen HomePod in der Küche, zwei weitere als Stereo-Lautsprecher für das AppleTV, das zusammen mit einer Nintendo Switch am Fernseher hängt. Zwei HomePod Mini für die Nachttische im Schlafzimmer und einen weiteren im Badezimmer.

Mein innerer Monk ist befriedigt, aber wird Apple in Zukunft wirklich das bessere Multiroom-System im Vergleich zu Sonos sein? In diesem Artikel probiere ich, die Vor- und Nachteile der Systeme aufzuzeigen.

Sonos Beam Multiroom Test
Soundbar Sonos Beam | Bild: Sonos

Sonos vs Homepod: Der Klang

Sonos

Im Gegensatz zu Apple bietet Sonos für die meisten Lautsprecher die sogenannte Trueplay-Einstellung: Während aus den Boxen ein Testsignal ertönt, geht man mit dem iPhone durch den Raum, das Mikrofon im Handy misst Lautstärke und Tonhöhe. Dadurch werden die Lautsprecher optimal auf den jeweiligen Raum eingestellt, das Ergebnis ist deutlich hörbar.

Durch die große Produktpalette von Sonos ist außerdem für jeden Geschmack etwas dabei, vom Lautsprecher für dezente Hintergrundmusik bis zur HiFi-tauglichen Lösung mit großen Lautsprechern und Subwoofer.

Fast alle Lautsprecher lassen sich kombinieren und somit für jeden Geschmack konfigurieren. Mit Hilfe einer Tabelle lassen sich die verschiedenen Sonos-Modelle vergleichen.

Homepod

Der große HomePod macht einen soliden Job: Die Lautstärke reicht locker für eine kleine Party im Wohnzimmer, erst recht wenn zwei HomePods im Stereoverbund arbeiten.

Die Musikwiedergabe ist allerdings recht basslastig. Das gefällt mir persönlich gut, ausgewogen und neutral ist die Wiedergabe jedoch nicht.

Die kleinen HomePods sind nur etwas größer als ein Tennisball und bieten daher einen deutlich dünneren Klang. Aus meiner Sicht reicht es für Hintergrundmusik in der Küche, für mehr aber auch nicht.

Fazit

Der Klang von Lautsprechern ist oft sehr subjektiv und hängt zudem stark vom Raum und dem Aufstellungsort des Lautsprechers ab.

Beide Hersteller bieten einen tollen Klang, je nach Größe des jeweiligen Lautsprechers. Sonos liefert allerdings mit besseren Einstellungsmöglichkeiten, TruePlay-Einmessung und vielen Kombinationsmöglichkeiten. Klarer Punkt für Sonos.

Preise und Produktpalette

Sonos

Die Auswahl an Geräten und Lautsprechern ist riesig: Es gibt verschiedene Soundbars für Fernseher oder Beamer, große und kleine Lautsprecher fürs Haus, tragbare Lautsprecher mit Akku, einen Subwoofer, Verstärker für passive Lautsprecher und vieles mehr. Wow! Was für ein Spaß, damit das komplette Haus auszustatten.

Wäre da nur nicht der hohe Preis. Ein Subwoofer für rund 700 Euro ist ne Ansage. Zum Glück gibts noch die günstigen Refurbished-Geräte, die von Neuware kaum zu unterscheiden sind.

Homepod

Apple hat in seinem Multiroom-Sortiment momentan nur zwei verschiedene Lautsprecher. Natürlich hoffe ich, dass es zukünftig wie bei Amazon oder Google noch viele weitere Geräte geben wird. Mein Gefühl ist aber, dass hier noch einige Zeit ins Land geht.

Update: Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit HomePod

Immerhin hat Apple mit dem Software-Update auf die HomePod-Software 16.3 eine spannende, neue Funktion im HomePod-Mini freigeschaltet: Das Update aktiviert den bereits integrierten Temperatur- und Feuchtigkeitssensor und zeigt diese Daten in der Home-App von Apple an.

Nutzt man mehrere Geräte, kann man komfortabel die Luftqualität in verschiedenen Räumen überwachen oder sogar Automationen damit ansteuern.

Fazit

Bei der Produktpalette liegt Sonos ganz klar vorn. Kein Wunder, schließlich gehts bei Sonos seit vielen Jahren um nix anders als um Multiroom-Lautsprecher.

Die hohe Qualität hat allerdings ihren Preis. Seit der Kooperation zwischen Sonos und dem Möbelhaus IKEA gibts den sogenannten Symfonisk-Lautsprecher allerdings schon für solide 99 Euro, perfekt für einen Einstieg in die Sonos-Welt.

Apple ist ebenfalls bekannt für hohe Preise. Mit dem HomePod-Mini hat Apple allerdings einen Angriff auf die Konkurrenz gestartet – auch preislich. Die 99 Euro sind ein faires Angebot für den kleinen Lautsprecher mit Siri. Insgesamt geht dieser Punkt unentschieden aus.

Bedienung und Apps

Homepod

Für die HomePods von Apple gibt es keine App, jedes Apple-Gerät integriert die Lautsprecher nahtlos, was gleichzeitig der größte Vorteil von Apples Multiroom-Lösung ist. Egal ob vom iPhone, iMac, MacBook oder iPad: Von jedem Gerät können die Lautsprecher aktiviert werden, einzelne Lautsprecher können ein- und ausgeschaltet werden und die Lautstärke lässt sich einzeln regeln.

Seit einem Update im Jahr 2021 können auch unterschiedliche Quellen genutzt werden. Während im Schlafzimmer ein Podcast auf dem HomePod Mini läuft, kann in der Küche Musik gehört werden.

Sonos

Keine Frage, die Sonos-App ist übersichtlich, ausgereift und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. Als Apple-User ist es allerdings ein Umweg, die Musik über diese App zu steuern.

In der Sonos-App wird z.B. der eigene Spotify- oder Deezer-Account verbunden, man kann optional auch Soundcloud oder TuneIn für Radiosender nutzen.

Mehrere Familienmitglieder können auf ihren Geräten die Sonos-App verwenden und somit gemeinsam die Lautsprecher steuern. Es gibt auch eine gute Mac-App von Sonos.

Fazit

Aus meiner Sicht eines Apple-Users ist die native Integration der Apple-Lautsprecher auf dem iPhone oder Mac einfach unschlagbar und elegant gelöst. Die Sonos-App ist toll umgesetzt, aber eben ein kleiner Umweg. Punkt für Apple!

Apple HomePod Multiroom System App
Apple HomePod via AirPlay ansteuern | Bild: Apple

Stabilität bei Apple und Sonos

Sonos

Meine ersten Sonos-Lautsprecher waren ein IKEA Symfonisk-Regallautsprecher und ein Sonos One. Beide konnte ich anfangs nicht ohne Aussetzer und Verbindungsprobleme betreiben, obwohl meine Wohnung weder besonders groß ist noch ungewöhnlich dicke Wände hat.

Die Aussetzer waren schwer zu reproduzieren und auch wochenlanges basteln, Router konfigurieren, Positionen verändern und YouTube-Tutorials schauen hat nicht geholfen.

Die Lösung war am Ende, einen der Lautsprecher per LAN-Kabel am Router anzuschließen. Dadurch erstellt dieser Lautsprecher das sogenannte Sonos-NET, ein eigenes WiFi-Netzwerk, worüber ausschließlich die Sonos-Lautsprecher funken.

Seitdem liefen auch weitere Lautsprecher wie Sonos Beam oder Sonos Five problemlos ohne einen einzigen Aussetzer. Sofern man also die Möglichkeit hat, einen der Lautsprecher direkt am Router anzuschließen, läuft das System perfekt.

Homepod

Weiter oben habe ich bereits darüber berichtet, dass ich mich seit über zehn Jahren mit AirPlay – dem Multiroom-Protokoll von Apple beschäftige.

Seit den ersten Versuchen im Jahr 2008 habe ich es bis heute nicht geschafft, die Lautsprecher ohne Aussetzer zu betreiben. Wohlgemerkt in verschiedenen Orten, unterschiedlichen Wohnungen mit diversen Routern.

Inzwischen läuft das AirPlay 2-Protokoll mit HomePod und HomePod Mini zwar ganz okay, oft hängt es aber immer noch. Dann lässt sich ein Lautsprecher nicht auswählen, nicht abwählen oder die Lautstärke lässt sich nicht mehr einstellen.

Bei der Nutzung von Spotify auf dem iPhone bricht die Wiedergabe häufig unvermittelt ab. Das ist extrem nervig und war einer der Hauptgründe, warum ich zurück zu Sonos gewechselt bin.

Fazit

Beide Systeme haben in der Stabilität noch Schwächen. Sonos läuft bei mir nur dann wirklich stabil, wenn einer der Lautsprecher per Kabel am Router hängt.

Das sollte bei einem eigentlich kabellosen Multiroom-System eigentlich keine Voraussetzung sein. Dennoch geht der Punkt deswegen knapp an Sonos.

Vergleich Sonos One vs Homepod Mini

Der größten Konkurrenten sind aktuell wohl der Sonos One und der Homepod Mini von Apple. Beide Geräte passen von Größe und Design gut in verschiedene Zimmer, lassen sich mit weiteren Lautsprechern verbinden und haben integrierte Sprachassistenten.

Alle Unterschiede findest du in dieser Tabelle…

Sonos One Vergleich
Sonos One
Apple Homepod Mini Vergleich
HomePod Mini
1x Hochtöner & 1x Mittel-Tieftöner1x Breitband-Lautsprecher
Steuerung über alle Geräte mit Sonos-AppSteuerung über Apple-Geräte
Sprachsteuerung über Alexa, Sonos und GoogleSprachsteuerung über Siri
Mit weiterem Sonos One als Stereopaar verwendbarMit weiterem HomePod als Stereopaar verwendbar
Touch-SteuerungTouch-Steuerung
WLAN, LAN-PortWLAN, Bluetooth 5.0 und Thread5
Abmessungen: 120 mm breit, 162 mm hochAbmessungen: 97,9 mm breit, 84,3 mm hoch

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Wer noch mehr sparen will, sollte einen Blick auf die generalüberholten Produkte von Sonos werfen.

Fazit: Homepod oder Sonos?

Auf welches Pferd sollte man nun also zukünftig setzen, wenn man zuhause ein gutes und einheitliches Multiroomsystem haben möchte?

Auf Apples HomePods mit der Hoffnung, das in Zukunft weitere Geräte wie Soundbars, Subwoofer und tragbare Boxen auf den Markt kommen?

Oder auf Sonos, mit der riesigen Produktspektrum aber sehr hohen Preisen und dem Umweg über die App?

Es kommt wie immer auf die eigenen Bedürfnisse an. Wer häufig mit Siri spricht, mal im Badezimmer etwas Hintergrundmusik oder die Nachrichten hören will, während im Kinderzimmer ein Hörbuch läuft, ist mit den HomePods von Apple gut beraten.

Wer aber etwas mehr von allem will – mehr Klang, mehr Auswahl und generell mehr Lautsprecher, der sollte zu Sonos gehen.

Ich persönlich werde nach meinem kurzen, hoffnungsvollen Ausflug in Apples HomePod-Welt wieder zurück zu Sonos gehen. Ich glaube einfach nicht daran, dass Apple in den nächsten Jahren so viele unterschiedliche und tolle Produkte wie Sonos auf den Markt bringen kann.

Ich möchte die Möglichkeiten nicht missen, einen Sonos Move oder Sonos Roam für den Balkon oder den Ausflug zum Strand zu haben, ein Heimkinosystem für meinen Beamer mit Soundbar und Subwoofer zu nutzen und obendrauf die Auswahl zwischen mehreren großen und kleinen Lautsprechern zu haben.

Die vielfältigen Produkte für alle Lebenslagen geben für mich den ausschlagenden Punkt für Sonos.

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