Sonos, bekannt für seine hochwertigen Multiroom-Lautsprecher, wagt mit dem Ace den ersten Schritt in den Kopfhörer-Markt.
Ob der Sonos Ace tatsächlich mit etablierten Konkurrenten wie dem Sony WH-1000XM5 oder den AirPods Max mithalten kann und was ihn besonders macht, erfährst du in diesem Testbericht.
Verarbeitung: Hochwertig und durchdacht
Schon beim Auspacken fällt auf, dass Sonos beim Ace viel Wert auf ein edles und zugleich praktisches Design gelegt hat. Natürlich spielt die Verpackung nur eine untergeordnete Rolle, aber Sonos gibt sich hier inzwischen mindestens so viel Mühe wie Apple.
Die Ohrmuscheln sind magnetisch befestigt und lassen sich bei Bedarf austauschen – eine Funktion, die gerade bei intensiv genutzten Kopfhörern langfristig für Komfort sorgt.
Auch der Akku ist austauschbar, was heutzutage leider selten zu finden ist. Das Design selbst ist minimalistisch und folgt der typischen Sonos-Linie: Schlicht, elegant und aufgeräumt.
Ein weiterer Pluspunkt: Anstelle von Touch-Bedienelementen setzt Sonos auf physische Knöpfe mit haptischem Feedback.
Vor allem der sogenannte „Content Slider“ fällt hier positiv auf, da er eine präzise Steuerung ermöglicht, ohne dass du versehentlich falsche Befehle auslöst – ein häufiges Problem bei Touch-Oberflächen.
Klangqualität: Echter Genuss für Sonos-Fans?
Kommen wir zum entscheidenden Punkt: Wie klingt der Sonos Ace? Wir testen neue Lautsprecher und Kopfhörer u.a. mit einer Playlist von Songs, die ein besonders breites Spektrum haben.Hier zeigt sich, dass Sonos seine Expertise im Bereich der Audioqualität auch bei Kopfhörern voll ausspielt.
Die Klangsignatur ist klar und ausgewogen, mit einer präzisen Basswiedergabe und detailreichen Mitten. Die Höhen sind ebenfalls gut definiert, ohne zu übersteuern.
Das Noise Cancelling (ANC) arbeitet zuverlässig und blendet störende Umgebungsgeräusche effektiv aus.
Nahtlose Integration ins Sonos-System
Für Sonos-Fans ist vor allem die nahtlose Integration in das bestehende Sonos-Ökosystem interessant. Der Ace lässt sich problemlos in Multiroom-Setups einbinden und ermöglicht so eine direkte Steuerung über die Sonos-App.
Diese hat kürzlich ein Redesign erhalten, das die Bedienung deutlich intuitiver gestaltet – auch wenn es hier und da noch kleinere Holprigkeiten gibt.
TV-Swap noch eingeschränkt
Die Funktion „TV Swap“ beim Sonos Ace erlaubt es, den Ton von einer kompatiblen Sonos-Soundbar direkt auf den Kopfhörer umzuleiten, was besonders beim nächtlichen Filme schauen oder bei lauten Action-Szenen praktisch ist, um andere nicht zu stören.
Dafür ist eine Sonos Arc erforderlich, während die Unterstützung für die Sonos Beam und Sonos Ray später per Software-Update folgen soll.
Bedienung und Features: Praktisch, aber mit Einschränkungen
Wie bereits erwähnt, setzt Sonos beim Ace auf eine Kombination aus physischen Tasten und der Sonos-App.
Die Steuerung über den Content Key und die übrigen Knöpfe ist angenehm intuitiv und präzise, vor allem für Nutzer, die sich von Touch-Bedienungen schnell genervt fühlen.
Wer allerdings auf erweiterte Gestensteuerung wie bei Apple und smarte Funktionen Wert legt, könnte hier etwas vermissen.
Preis-Leistungs-Verhältnis
Mit einem Preis von 499 Euro platziert sich der Sonos Ace im Premium-Segment. Hier stellt sich unweigerlich die Frage: Ist der Preis gerechtfertigt?
Die Verarbeitung, die Klangqualität und die Integration ins Sonos-Universum sprechen eindeutig für den Ace.
Doch in Anbetracht der starken Konkurrenz und der Tatsache, dass der Kopfhörer primär für Sonos-Nutzer optimiert ist, könnte er für jene, die nicht bereits tief im Sonos-Ökosystem verankert sind, weniger attraktiv erscheinen.
Für wen lohnt sich der Sonos Ace?
Der Sonos Ace ist ohne Zweifel ein gelungener Kopfhörer, der vor allem durch seine Klangqualität, die hochwertige Verarbeitung und die clevere Bedienung besticht.
Besonders Sonos-Fans werden an der nahtlosen Integration und den durchdachten Features Gefallen finden.
Wer jedoch einen flexiblen Allrounder sucht, der auch abseits des Sonos-Ökosystems seine Stärken ausspielen kann, sollte die Alternativen wie den Sony WH-1000XM5 oder die Apple AirPods Max nicht außer Acht lassen.
Insgesamt ist der Sonos Ace ein starker Einstand des Unternehmens in den Kopfhörer-Markt, der aber hauptsächlich diejenigen ansprechen dürfte, die bereits in das Sonos-Universum investiert haben.
Lars Grudzinski hat schon in den 90ern als Techniker für Sound- und Lichtanlagen gearbeitet, war DJ für elektronische Musik, hat eine große Sammlung an Vintage-Lautsprechern und arbeitet seit 20 Jahren für verschiedene Radiosender in Deutschland. Zuhause beschäftigt er sich gern mit hochwertigen Heimkino-Produkten wie Soundbars und Beamern und hat in den eigenen vier Wänden ein umfangreiches Sonos-System installiert.